Die Anwendungsnorm DIN 14676 regelt die Planung, den Einbau, den Betrieb und die Instandhaltung. Ebenso legt die Anwendungsnorm DIN 14676 unter anderem die Mindestanforderung an Montage, Vernetzung, Betrieb und Wartung von Rauchmeldern fest. Kennzeichnung und Prüfung von Rauchwarnmeldern regelt nicht die DIN 14676, sondern wird auf Basis der DIN EN 14604 von einer notifizierten Stelle geprüft und mit einer CE – Kennzeichnung versehen.
Mindestschutz
Über die jeweiligen Landesbauordnungen (LBO) ist geregelt, wo und wie die Rauchmelder einzubauen sind. Die Anwendungsnorm 14676 stellt den Mindestschutz sicher und gibt die Installation vor, welche nach LBO geregelt sind. Bezogen auf NRW bedeutet dies
- Alle Schlaf- und Kinderzimmer und die notwendigen Flure nach draußen die als Rettungswege dienen.
- Rauchwarnmelder müssen so angebracht sein, dass Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird.
Es werden in der Norm dazu auch viele Detailfragen geklärt, wie z.B. Abstände, Raumflächen, Anbringung von Rauchmeldern in besonderen Raumgeometrien oder im Dachgeschoss mit Dachschrägen so wie die Montage und die ab 01.01.2017 vorgeschriebene Kontrolle durch eine Fachkraft.
DIN 14676:2012-09
Als TÜV zertifizierter Facherrichter für Rauchwarnmelder hat es mich natürlich interessiert was genau in dieser Anwendungsnorm DIN 14676 steht. Selbstverständlich sind durch Schulungsunterlagen die Inhalte vermittelt worden, aber im Zweifel sollten in der Norm Details nachzulesen sein. Über den Beuth Verlag sind Normen einfach zu beziehen, aber auch leider relativ teuer. Zumindest in dem Fall der Anwendungsnorm DIN 14676:2012-09 (so die genaue Bezeichnung), da für knapp 24 Seiten per Download als PDF 85,20 € anstehen. Mir persönlich ist das für eine kleine Norm zum gelegentlich Nachschlagen zu teuer.
Buch: Fachkraft für Rauchwarnmeldern
Positiv überrascht war ich nach kurzer Recherche, das in dem Buch „Fachkraft für Rauchwarnmelder: Praxiswissen und Prüfungsvorbereitung: Mit dem Wortlaut der DIN 14676*“ auch der gesamte Wortlaut mit abgedruckt ist. Zu der Norm DIN 14676 gesellen sich auch Erläuterungen, Hintergrundwissen und detaillierte Praxisbeispiele. Neben den Auszügen aus den Bauordnungen der Länder werden ebenso Produkte von Herstellern und Spezifikationen vorgestellt. Unschlagbar ist aber der Preis für dieses Fachbuch in gebundener Ausgabe, welches – wohl bemerkt den Wortlaut der DIN 14676 beinhaltet – für 39,99 €.
Der Inhalt des Buches gliedert sich wie folgt:
- Einleitung
- Gefahrenquelle Brandrauch
- Normen und Gesetze
- Technik
- Planung und Einbau
- Betrieb und Instandhaltung
- Produkte und Eigenschaften
- Anhang 1: DIN 14676:2012
- Anhang 2: Auszüge aus den Bauordnungen der Länder
- Anhang 3: Muster Formulare
- Anhang 4: Technische Eigenschaften von Rauchwarnmeldern
- Anhang 5: Übungsaufgaben und Lösungen
Einige Zusammenhänge sind mir nach dem Lesen klarer geworden und ich konnte mein Wissen so noch weiter vertiefen. Im Arbeitsalltag kann ich bei Bedarf einfach was nachschlagen und meinen Kunden mit dem nötigen Hintergrundwissen objektiv beraten. Vor allem kann ich meine Kunden für das Thema Rauchwarnelder sensibilisieren und beratend bei der Montage und Anschaffung zur Seite stehen.
Dokumentation: Rauchwarnmelder Gerätepass und Wartungsheft
Denn dies wird in den kommenden Jahren ein interessantes Themengebiet werden. Aber was, wenn die Installation und Wartung nicht nach der DIN 14676 erfolgt? Das Haftungsrisiko im Schadensfall kann erhebliche Ausmaße annehmen, wenn die allgemein anerkannten Regeln der Technik nicht befolgt werden. Sollte ein Schadensfall eintreten, und dabei ein Sach- oder gar Personenschaden enstehen so wird nachzuweisen sein, das die Montage bzw. Installation und auch die Wartung Ordnungsgemäß erfolgten.
Dieser Nachweis sollte vom Facherrichter z.B. in einem Rauchwarnmelder Gerätepass und Wartungsheft geführt werden um eine lückenlose Dokumentation der einzelnen Rauchmelder im Schadensfall zu belegen. Mit dem Rauchwarnmelder Gerätepass und Wartungsheft* dokumentieren Eigentümer und Mieter mit der Fachkraft den Einbau und die Wartung ihrer Rauchwarnmelder, welcher auch als Nachweis gegenüber Behörden und Versicherungen dienen kann. Je Gerätepass können 9 Rauchmelder für 10 Jahre dokumentiert werden.